Stationäre Altenpflege
Stationäre und ambulante Pflege sind eng miteinander verknüpft. Denn je weniger zugänglich die Angebote stationärer Pflege sind, desto aufgeladener und überladener ist die Betreuungssituation in den privaten Haushalten, und zwar sowohl von ambulanten Pflegediensten als auch von pflegenden Angehörigen. Würdevolle Care-Beziehungen setzen Selbstbestimmung voraus und brauchen deshalb auch bezahlbare und lebenswerte stationäre Einrichtungen.
Gemeinwohlorientierung in der Altenpflege
Die Altenpflege wird seit den 90er Jahren immer weiter ökonomisiert. Inzwischen sind Altenheime auch Ziel spekulativen Anlagekapitals. Unter dem Druck der Renditeerwartung leiden Bewohner*innen und Beschäftigten gleichermaßen. Die würdevolle Versorgung alter Menschen kann kein Terrain von Finanzinvestoren sein, ein Profitverbot muss her. Am Beispiel Bremen hat die Rosa-Luxemburg-Stiftung aufgezeigt, wie die aktuelle Lage auf dem Pflegemarkt ist und wie dieser begegnet werden kann. Ein Renditeverbot gibt es im Kita-Bereich bereits in einigen Bundesländern. Um analog für die Altenpflege nur noch gemeinwohlorientierte Träger zuzulassen, wäre eine Änderung im Pflegeversicherungsgesetz nötig – aber ohne Probleme möglich. Außerdem könnten die Kommunen ihren Spielraum erweitern und sowohl eigene Träger aufbauen, als auch Fördermittel an Gemeinwohlorientierung zu binden.
► Wem gehört die Altenpflege? (Christoph Trautvetter)
► Gemeinwohlorientierung in der Altenpflege (Sebastian Baunack, Anna Gilsbach)
<details> <summary>Was ist das unmittelbare Ziel des Projekts?</summary>- Profitverbot – Beschränkung auf gemeinwohlorientierte Träger
- Ausbau kommunaler Angebote Verbesserung der stationären Pflege Kostensenkung durch Pflegevollversicherung / Bürgerversicherung
- Doppelte Ent-Privatisierung: Nur, wenn Altenheime dem Verwertungsdruck entzogen werden, lassen sich die Bedingungen stationärer Versorgung substantiell verbessern und gleichzeitig die Kosten für die Bewohner*innen senken.
- Beides entlastet die Pflege in den Privathaushalten, wo überwiegende Frauen diese Arbeit leisten. Das füreinander Sorge tragen bedeutet nicht mehr Überforderung und kann wieder als etwas Positives erlebt werden.
- Dadurch kann ein Beitrag zur Vergesellschaftung und Aufhebung der geschlechtlichen Zuweisung von Sorgearbeit geleistet werden.
- Eine Gemeinwohlorientierung im sozialen Sektor ist ein wichtiger Schritt zur Stärkung einer Gemeinwohlökonomie
Ausweitung auf weitere Felder: Profitverbot in allen Bereichen der (sozialen) Daseinsvorsorge