Sorgezentren
Sorgearbeit aus der Isolation des Privathaushaltes zu holen, bedeutet nicht, dass nun alles in öffentlichen Einrichtungen stattfinden muss, sondern, dass das Zuhause selbst zu einem gesellschaftlichen Ort wird (s.a. Häusliche Pflege). Dafür braucht es auch ein großes Netz an sozialen Infrastrukturen und nachbarschaftlichen Initiativen, in die die Haushalte organisch eingefügt sind.
Das betrifft dann nicht nur Angebote für pflegende Angehörige, sondern auch für andere gesellschaftliche Gruppen wie Alleinerziehende oder migrantische Hausarbeiter*innen.
Eine wichtige Säule sind deshalb auch Infrastrukturen, die kollektive Formen des Füreinander-Sorgens fördern und einen Raum jenseits von Privathaushalten einerseits und kommunalen Einrichtungen andererseits öffnen. Diese müssen anerkannt und öffentlich unterstützt werden, und zwar so, dass die Selbstorganisierung und -verwaltung im Vordergrund steht, um Raum für sich verändernde Bedürfnisse und -praxen zu geben. Solche Strukturen lassen sich nicht am grünen Tisch entwerfen, sie müssen praktisch erprobt und stetig weiterentwickelt werden.